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Dioxin in Freilandeiern Nach einer Reihe von Skandalen wegen Chemikalien-Belastungen in Lebensmitteln (Pestiziden und Nonylphenol in Obst und Gemüse, Acrylamid in Gebäck, Weichmacher in Wurst, Azofarbstoffe in Nudeln, Wurst und Gewürzen, Polychlorierte Biphenyle in Futtermitteln, usw.) wurde am 14.1.05 erneut eine Belastung von Eiern aus Freilandhaltungen von Hühnern in mehreren Bundesländern Deutschlands bekannt. Diese angeblich neue Belastung ist nicht verwunderlich: sie wurde lediglich dadurch bekannt, dass die neuen EU-Grenzwerte für Dioxin deutlich niedriger liegen als die bislang gültigen. Daraus folgt, dass eine Dioxin-Belastung durch Eier von freilaufenden Hühnern schon über längere Zeit angedauert haben muss. Nur hat dies Niemanden, auch nicht die verantwortlichen staatlichen Stellen, gekümmert. Ferner ist daraus zu schließen, dass bundesweit die Böden erheblich mit Dioxin belastet sein müssen, da die Eier von freilaufenden Hühnern in mehreren Bundesländern offenbar einen höheren Dioxingehalt als die von Käfig-Hühnern haben. Nun daraus zu folgern, dass in Zukunft Eier von Hühnern aus Käfighaltung bevorzugt zu konsumieren seien, stellt einen typischen Kurzschluss dar, mit dem lediglich das grundsätzliche Problem verschleiert werden soll: Es gibt im gesamten Land offenbar eine übermäßig hohe Grundbelastung mit dem Ultragift Dioxin, das nun auf verschiedenen Wegen in die Nahrungskette und von da in den menschlichen Körper gelangt. Dort reichert es sich wegen seiner Fettlöslichkeit und chemischen Stabilität bevorzugt in fettartigen Geweben an. Dazu gehört vor allem das Nervensystem mit dem Gehirn als oberster Steuerzentrale des Organismus. Dioxin hat vielfältiger schädliche Wirkungen auf lebende Zellen: es kann nicht nur Krebs auslösen, es verändert den gesamten Stoffwechsel der Zelle, indem z.B. hochreaktive Zwischenprodukte (Metaboliten) wie z.B. Sauerstoffradikal-Verbindungen gebildet werden, die wiederum eine Kettenreaktion von schädlichen Reaktionen auslösen. Diese münden z.B. in entzündlichen Degenerationsvorgängen im Nervensystem. Folgen können chronische Nerven-Krankheiten wie Polyneuropathie, Multiple Sklerose, Parkinson oder vermutlich auch die Alzheimer Krankheit sein, abgesehen von Auslösung andauernder Erschöpfungszustände wie z.B. das Chronische Erschöpfungssyndrom (CFS). Es erscheint uns – der Selbsthilfegruppe für Chemikaliengeschädigte Wiesbaden – unerlässlich, dass die verantwortlichen staatlichen Stellen (z.B. das Hessische Landesamt für Umwelt und Geologie) nicht nur die kontaminierten Lebensmittel, sondern auch die einzelnen Stationen der Nahrungskette, wie z.B. Futtermittel und Böden, verstärkt auf Dioxinbelastung untersuchen und dazu das nötige Personal in den Ämtern und Labors zur Verfügung stellen, anstatt das Personal der Umweltbehörden immer weiter einzusparen. Wir ersuchen hiermit die zuständigen Ausschüsse des Stadtparlaments, bei den Umwelt- und Gesundheitsbehörden entsprechende Maßnahmen zu erwirken, um die Belastungssituation mit chlorierten Dibenzo-Dioxinen und Dibenzofuranen in Wiesbaden und Umgebung bezüglich Lebensmittel, Futtermittel und Böden aufzuklären. Letztlich ist dieses Problem aber auf die Produktion und Anwendung von Schadstoffen durch die (Chemie-) Industrie zurückzuführen, wie am Beispiel der mit Dioxin verwandten Polychlorierten Biphenyle (PCB) an mindestens 10 Wiesbadener Schulen bereits seit 1990 bekannt ist. Bisherige Reaktionen: Hinweis: |
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Gesundheitsreform-Gesetz: Eine Zumutung! Nach dem Gesundheitsreformgesetz 2000 und § 34 Abs. 1 Satz 18 GBV sind ab 1.1.2004 rezeptfreie Arzneimittel von der Finanzierung durch gesetzliche Krankenkassen ausgeschlossen. Daraus folgt, dass nur verschreibungspflichtige Medikamente weiterhin erstattet werden. Diese haben aber meist stärkere Nebenwirkungen als die rezeptfreien Mittel. Für chronisch Kranke und Umweltkranke ergibt sich daraus in vielen Fällen der finanzielle Zwang, sich teure und mit starken Nebenwirkungen verbundene Arzneimittel verschreiben zu lassen, anstatt auf gut verträgliche und billigere Mittel z.B. der Naturheilkunde und Phytomedizin zurückzugreifen, nur weil sie sich diese z.B. wegen eines niedrigen Sozialhilfesatzes nicht leisten können. Dies ist widersinnig und absolut unzumutbar! |
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Grenzwerte: These: 1. Synergismen 2. Toxikokinetische Unterschiede von Tier und Mensch 3. Genetische Disposition des Entgiftungssystems 4. Einflüsse der essentiellen Nahrungsstoffe (vorm. Orthomolekularmedizin) 5. Zeitlicher Verlauf der Erkrankungen Daraus leitet sich ab, daß Die chronische Wirkung von Chemikalien auf Menschen ist von vielen endo- wie exogenen Parametern abhängig - nicht nur von der Dosis des betrachteten Stoffes. Die Paracelsusdefinition von 1427 für Gift ist dafür nicht anwendbar. Doppelblindstudienelblindstudien EPA-Studie über Dioxin (TEQ aus PCDD, PCDF und PCB) Golfkriegssyndrom DIE METHODE DER TOXIKOLOGIE ZUR UMWELTBEWERTUNG IST VERFEHLT UND NICHT IN DER LAGE SCHUTZ VOR ERKRANKUNGEN ZUR BIETEN. Wenn die Schulbehörden der Stadt Wiesbaden, Schulleitung und Lehrerkollegium der Diltheyschule Wiesbaden (aus Angst vor den Behörden und vor Nachteilen bei der Neuanmeldung von Schülern) in Kenntnis der oben dargestellten -wissenschaftlich belegten - Tatsachen über Langzeit- und Kombinationswirkungen von Holzschutzmitteln und PCB die Schüler weiterhin in die belastete Turnhalle schicken, machen sie sich - bewusst oder unbewusst - mitschuldig an langfristig entstehenden Gesundheitsschäden bei den Schülern.
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Insektizide in Flugzeugen: Einige Fluggesellschaften versprühen im Flugzeug am Beginn eines Fluges mit Spraydosen Insektizide im gesamten Passagierraum, so z.B. Air Seychelles und auch Condor, und dies offenbar kurz nach den Sicherheitshinweisen und kurz vor dem Start, also wenn die Passagiere sich im Raum befinden. Begründung: Die Landeregelungen in vielen tropischen Ländern schreiben diese Maßnahme vor. Die Fluggesellschaften geben an, nur die von der WHO als unbedenklich eingestuften Insektizide zu verwenden, wie z.B. sog. „Kurzzeit-Pyrethroide“ oder Fenfluthrin. Dennoch wird von Klagen der Passagiere über gesundheitliche Beschwerden berichtet. Die deutschen Gesundheitsbehörden, u.a. das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR), hatten daraufhin beim Fraunhofer-Institut eine Studie zur Belastung der Passagiere durch die von der WHO empfohlenen Insektizide in Auftrag gegeben. Ergebnis: In den Flugzeugen wurden „enorm hohe Belastungswerte“ festgestellt. Die Pestizide waren an Nanopartikel gebunden, die tief in die Lungen eindringen können. Bei den Flugbegleitern waren Ober- und Unterarme, bei den Passagieren Kopf und Oberschenkel am stärksten mit Insektiziden kontaminiert. Das BfR empfahl der WHO eine Änderung der Behandlungsmethode für Flugzeuge: Als Insektizid soll Fenfluthrin verwendet und nur noch am Eingang des Flugzeugs versprüht werden. Die Insekten würden dann an der Tür kehrt machen. Die Passagiere sollten beim Besprühen Taschentücher oder Stoffe vor den Mund und die Nase halten. (Welt am Sonntag, 11.7.04, Tobias Wiethoff, S.65) Unser Kommentar: Anstatt das gesamte Verfahren grundlegend ohne gefährliche Chemie abzuändern, wird mal wieder der Absatz von Pestiziden durch die Chemieindustrie anstelle der Gesundheit von Personal und Passagieren geschont. Auch „Kurzzeit-Pyrethroide“ können im Gehirn und Nervensystem irreversible Dauerschäden verursachen. Hierzu gibt es viele wissenschaftliche Befunde, die in allen Toxikologie-Lehrbüchern (z.B. Marquardt, Schäfer, 2004) nachzulesen sind. Die Anwendung der Pyrethroide gehört grundsätzlich verboten, erst recht wenn sie direkt auf Menschen versprüht werden. Wir empfehlen dem Flugpersonal, mit Hilfe der Gewerkschaften Musterprozesse gegen die Fluggesellschaften wegen fahrlässiger Körperverletzung zu führen. |
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Pestizide: Obst und Gemüse hoch belastet - Greenpeace -Studie (August 2003) - und weitere Lebensmittel-Belastungen Bei 64% von 100 Stichproben von Obst und Gemüse aus konventionellem Anbau fanden sich Pestizidrückstände, sehr oft sogar ein ganzer Cocktail aus dem Sortiment der insgesamt 53 gefundenen Wirkstoffe. Bei 23% wurden sogar die gesetzlichen Höchstmengen überschritten oder erreicht, zum Teil sogar durch mehrere Wirkstoffe in einer Probe. Die Pestizidfunde häuften sich bei den großen Supermarkt-Handelsketten wie Lidl, Rewe und Metro. Dagegen fanden sich bei den Proben aus biologischem Anbau praktisch keine Belastungen (mit Ausnahme eines geringfügigen Rückstandes). Im Hinblick auf die weitgehend unbekannten Kombinationswirkungen von Mehrfachbelastungen erscheinen uns die Greenpeace-Befunde alarmierend. Viele chronisch an multiplen Allergien und multipler Chemikalien-Überempfindlichkeit erkrankte Menschen reagieren bekanntlich auch schon auf Spuren von Chemikalien weit unterhalb gesetzlicher Grenzwerte mit heftigen Krankheitssymptomen. Im März 2005 waren 93% der Früh-Erdbeeren bei den 7 größten deutschen Supermarktketten mit Pestiziden belastet, dem höchsten der bislang untersuchten Werte. Es zeigt sich also über die Jahre ein zunehmender Trend der Pestizid-Belastung. In 70% der 27 untersuchten Proben waren Mehrfachbelastungen mit bis zu 5 verschiedenen Pestiziden gleichzeitig enthalten. (WK, 24.3.05, dpa). „Nur“ 3,7% der Proben hatten Überschreitungen von Grenzwerten, was aber damit zu begründen ist, dass die Verbraucherministerin Künast die Grenzwerte für bestimmte Lebensmittel um bis zum 20-fachen erhöht hat, weil Spanien als Hauptexporteur von Früherdbeeren sich über zu niedrige Grenzwerte beschwert hatte. Auf der Basis der Grenzwerte von 2003 hätten 29,6% der Proben Überschreitungen gezeigt. Von 1999 bis 2004 waren bereits mehr als 600 Pestizid-Grenzwerte für Obst und Gemüse angehoben worden, darunter auch besonders schädliche Chemikalien wie Dimethoat, ein BASF-Insektizid, das nun auf Kirschen mit 20-mal höheren Mengen gespritzt werden darf (Greenpeace Einkaufsnetz 1, 2005; GP-Nachrichten 2, 2005, 1). Daher können wir die offiziellen Verlautbarungen von VerbraucherpolitikerInnen, Landwirtschaftsverbänden, Lebensmittel- und Chemie-Industrie, die Lebensmittel aus konventionellem Anbau in Deutschland seien „sicher“ und gesundheitlich unbedenklich, nur noch als Zwecklügen zum Schutz einer gefährlichen konventionellen Lebensmittelproduktion ansehen. Wir als Betroffene schließen uns den Forderungen von Greenpeace nach einem „Essen ohne Pestizidrückstände“ und nach sofortiger Erfüllung der Produktverantwortung durch den Handel unbedingt an und empfehlen dringend, nur noch Gemüse und Obst aus zertifiziertem biologischen Anbau zu kaufen. Die besagte Studie kann unter http://www.greenpeace.de/einkaufsnetz als pdf-Datei heruntergeladen werden. Sie ist als Kopie auch von der SHG zu beziehen. Nicht zugelassene und verbotene Pestizide werden weiterhin auch heute noch auf dem Markt angeboten, in Bayern wurden bis zu 30% der Pestizide direkt von den Landwirten eingeführt und überhaupt nicht kontrolliert. Die Überwachung und Kontrolle des Pestizideinsatzes in der Landwirtschaft erweist sich als völlig unzureichend. Die bundesweite Kontrolle der Verwendung von Pestiziden im Handel und bei den Bauern funktioniert nicht. Die Aufsichtsbehörden sehen Rückstände von Agrargiften in Lebensmitteln nicht als ernste Gefahr an. Landwirte bestellen regelmäßig verbotene Pestizide wie Atrazin, E605 und Lindan über das Internet. Der illegale grenzüberschreitende Versandhandel mit Giften floriert. Dazu kommen Händler-Netzwerke, die verbotene und stark giftige Pestizide wie E 605 (Parathion), Endosulfan, Demeton-S-Methyl an Bauern meist gegen Barzahlung und ohne Rechnung verkaufen. Dies hatte Greenpeace bei einem „Testkauf“ 2006 festgestellt, bei dem 11 Händler 38 verschiedene Mittel, davon 11 in Deutschland und 3 in der EU nicht zugelassene, vertrieben hatten (WK, 29.11.06, dpa). Künasts Ministerium musste zugeben, dass “der Kontrollumfang und die Zahl der verhängten Bußgelder äußerst gering sei” (Spiegel 3, 14.1.02). Die Zulassung für E 605 war 2002 und 2003 für bestimmte Pflanzenschutzmittel widerrufen worden, ab 2004 gilt ein Anwendungsverbot (WK, 16.1.04, red). Beispiel für die Pestizid-Misstände ist auch der Obstanbau im “Alten Land” bei Hamburg, wo in großem Stil mit verbotenen Spritzmitteln hantiert wird. Kontrollen des Pflanzenschutzamtes Hannover bei 99 Obstbauern ergaben, dass in 38 Betrieben und 61 Fällen verbotene Giftstoffe meist ohne vorgeschriebene Schutztechnik versprüht wurden, dass die Bauern Abstands- und Gerätevorschriften beim Pestizideinsatz nicht beachteten, keine ordnungsgemäßen Spritzbücher führten und Gewässer verschmutzten. Viele Betriebsleiter waren über zugelassene und verbotene Pestizide nicht informiert (Natur & Kosmos 5, 2002, 17; Naturschutz heute 1, 2003, 10). Die Bauern gehen außerdem nachlässig mit der Pestizid-Spritzbrühe um. Mehr als 1/3 der Bauern lassen die Spritzbrühe beim Einfüllen in die Transportbehälter regelmäßig überlaufen. Die Pestizide gelangen so in erheblichen Mengen über das Abwasser ins Grundwasser, wie das UBA feststellte. Eine entsprechende Befragung hatte der Deutsche Bauernverband bei rund 1000 seiner Mitglieder durchgeführt, hält aber die Ergebnisse unter Verschluss, weil er einen Imageschaden befürchte (Spiegel 31, 29.7.02, 20). Fazit: Der Pestizideinsatz in der konventionellen Landwirtschaft hat System, Tendenz: ausufernd. Er gefährdet akut und chronisch unsere Gesundheit. Hintergrund: Eine ganze Sparte der Chemie-Industrie will ja auch gut leben, auch wenn betroffene chronisch Kranke nicht so gut leben. Problemlösung: Bio-Lebensmittel kaufen! NABU: Auch Hessisches Obst mit verbotenen Pestiziden belastet Eine weitere Greenpeace-Studie, „Chemie außer Kontrolle“, hat ergeben, dass eine besondere Stoffgruppe von Industriechemikalien schwere giftige Langzeitwirkungen wie Allergien, Krebs, Hormonstörungen und Unfruchtbarkeit verursachen, gleichzeitig in der Umwelt stabil sind und sich in der Nahrungskette anreichern. Dennoch werden diese Stoffe weiterhin ungehindert vermarktet, weil es kein Zulassungsverfahren dafür gibt. Die Stoffe sind in Alltagsgegenständen weit verbreitet: z.B. bestimmte Weichmacher in Textilien, PVC-Belägen, Moschusverbindungen als Duftstoffe in Waschmitteln, Duschgelen und Parfums, Flammschutzmittel in elektronischen Geräten, Polstermöbeln, Autos, usw. Die Studie ist bei Greenpeace zu bestellen: mail@greenpeace.de |
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Schadstoffe an der Diltheyschule Nach Angaben des Schadstoffbeauftragten der GEW Hessen hat das Institut Fresenius bei einer Messung in der kleineren der beiden Turnhallen der Diltheyschule in Wiesbaden zusätzlich zur bekannten PCB-Belastung die Holzschutzmittel Pentachlorphenol (PCP, 2520 mg/kg Holz) und Lindan (250 mg/kg Holz) nachgewiesen.
Die Entwicklung im Turnhallen-Skandal der Wiesbadener Dilthey-Schule (Stand 2006) Nachdem die Schulleitung die betroffene Turnhalle bis Anfang 2004 aus Fürsorge für Schüler und Lehrpersonal geschlossen hatte (wozu sie verpflichtet ist), wurde sie seit Frühjahr 2004 wieder geöffnet, d.h. die Schüler mussten die kombinierte Schadstoffbelastung beim Sport wieder inhalieren – mit unabsehbaren gesundheitlichen Langzeit-Folgen. Begründung für die Anordnung des Schulamtes: die Konzentrationen von Lindan, PCB und Pentachlorphenol hätten den offiziellen Grenzwert, hier den Innenraumluft-Vorsorgewert (Eingriffswert) des Bundesgesundheitsamtes von 0,1 Mikrogramm PCP pro Kubikmeter Luft (µg/m³ ) nicht überschritten. Nach unserer Ansicht ist diese Begründung nicht hinnehmbar. Daten zur PCB-Belastung in der Turnhalle: Messergebnisse für PCB (Polychlorierte Biphenyle), Turnhalle Diltheyschule (Okt. 1993 und Januar 2002)
Mit den 2235 ng/m³ erreicht allein die PCB-Konzentration etwa 75% des Eingreifwertes von 3000 ng/m³, bei dem der Raum sofort geschlossen werden müsste. Berücksichtigt man dazu noch die PCP-Belastung, die mit 0,04 µg/m³ bei 40% des Eingreifswertes liegt, und geht man von einer Summenwirkung der Schadstoffe aus, dann müsste allein wegen der Belastung mit PCB und PCP der Raum formal geschlossen werden. Dazu kommt der (uns nicht bekannte) Wert der Belastung mit Lindan. Die Ergebnisse der Nachmessungen von PCB in der Turnhalle zeigen, dass die PCB-Belastung seit nunmehr 9 Jahren nicht abgenommen, sondern offenbar teilweise um nahezu das Doppelte zugenommen hat. Dies ist dadurch zu erklären, dass PCB im Laufe der Zeit langsam aus den elastischen Fugenmassen zwischen den Betonplatten ausdünstet und sich an den kalten Betonoberflächen niederschlägt. Die Betonoberflächen stellen dann sogenannte Sekundärquellen für PCB dar, auf denen sich PCB immer mehr anreichert, und die bei Temperaturanstieg größere PCB-Mengen wieder an die Luft abgeben können. Somit ist es nicht ausgeschlossen, dass bei aufgedrehter Heizung und geschlossenen Fenstern auch die Eingreifwerte von 3000 ng/m³ PCB überschritten werden. Wir glauben ferner, wie oben dargelegt, dass die Grenzwerte für PCB angesichts der Kombinationswirkung durch mehrere Schadstoffe ohnehin viel zu hoch liegen. Die nach dem (ehemaligen) Bundesgesundheitsamt für PCB gültigen Eingreifwerte liegen in Deutschland um das 40-fache höher als in den USA. Dies zeigt, dass Grenzwerte lediglich einen Kompromiss darstellen, der neben den medizinischen Befunden auch vom Einfluss der Chemielobby auf den Gesetzgeber abhängig ist.
Raum Messergebnis 1993 (ng/m³) Januar 2002 (ng/m³) Turnhalle 555 (Halle links), 590 (Halle rechts) 765 Geräteraum 750 Umkleide links 1090 Lehrerumkleide 715 Dusche rechts 1195 2235 Im Herbst 2004 tauchten Gerüchte auf, dass die PCB-Belastung auch nach der Sanierung des Hauptgebäudes in einigen Räumen immer noch fast so hoch sein soll wie vor der Sanierung. Die dazu gehörigen Messwerte befinden sich in den Schubladen des Schulamtes und vermutlich auch der Schulleitung, sie werden nicht bekannt gegeben. Offenbar gilt nach wie vor der Grundsatz des Schutzes des Schul-Images anstelle des Schutzes der Gesundheit von Schülern und Lehrpersonal. Wer empfindlich auf Schadstoffe reagiert, hat eben Pech gehabt, so wie auch einige früh pensionierte und chronisch kranke Lehrerinnen und Lehrer.
Risiko-Betrachtung: Bedenkt man eine erhöhte Atemrate bei sportlicher Aktivität, wodurch die Schadstoffaufnahme über die Lunge vervielfacht wird, so ist von einer Erhöhung eines chronischen Krankheitsrisikos bei sportlicher Betätigung auszugehen: Vergleich der Atemraten bei Ruhe und sportlicher Aktivität (m³/Tag) (Nach PCB-Studie LUA NRW 2002, S. 291)
Alter in Ruhe intensive Bewegung 10-14 23 81 20-75 26 91 Wie ernst Gesundheits- und Schulamt ihre gesetzliche Vorsorgepflicht gegenüber Arbeitnehmern und Schülern nehmen, zeigt die Reaktion der Schuldezernentin Thies auf die „eigenmächtige Schließung“ der Turnhalle am 2.6.04: Sie erscheint ihr „unverständlich“. Die „Grüne“ Politikerin beruft sich auf den Sanierungs-Grenzwert für PCB von 3000 ng/m³ und meint, den Sportbetrieb in der mit mehreren Schadstoffen belasteten Turnhalle weiterführen zu können. Der Vorschlag von Thies, dann „Frischluft in die Halle zu pumpen“, ist schon kein Witz mehr.
Sie ließ teilweise einige Sicherheitsvorsorgen vermissen: - Die gerade sanierten Flurbereiche waren eine zeitlang nicht vom Schulbetrieb gegen Staub und Luftschadstoffe abgeschottet. Die Flurtüren zwischen den gerade sanierten Bereichen und dem übrigen Schulgebäude standen offen, Staub und Lufttransport von Schadstoffen gelangen ins übrige Schulgebäude (eigene Beobachtung im Untergeschoss Biologie am 8.5.03.). - Die Arbeiter trugen teilweise keinen Mundschutz, während sie mit üHochdruckstrahlgebläsen die PCB-verseuchte Fugenmasse entfernen. - Im Seiten-Flügel mit den Bio- und Chemieräumen wurden die PCB-Fugen einfach mit einem Lack überpinselt anstatt vollständig entfernt zu werden. Die Bio- und Chemie-Lehrer können das aushalten, die sind ja abgehärtet. Und die Schüler sollen es auch werden. Es gilt das altdeutsche Sprichwort: „Was uns nicht tötet, das macht und nur noch härter“ (Zitat aus der Bundeswehr-Grundausbildung MAusBtl. Glückstadt 1967).
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